Wissen schafft Heilung

Vitiligo Vision - das Unsichtbare sichtbar machen.

Studie zum Einsatz der Ganzkörperfotografie-Technologie zur Früherkennung und Telemonitoring von Vitiligo in Süddeutschland
 

Vitiligo ist eine nicht ansteckende, chronische Hauterkrankung, bei der das Immunsystem die pigmentbildenden Zellen zerstört und dadurch weiße, klar abgegrenzte Hautflecken entstehen. Die Krankheit ist nicht heilbar, jedoch behandelbar.

Ziel des Projekts VitiligoVision ist es, die Versorgung von Patienten mit Vitiligo zu verbessern und die Zeit zur Erstdiagnose zu verkürzen.


Was sind weiße Flecken auf der Haut? 

Weiße oder helle Flecken auf der Haut können verschiedene Ursachen haben – von harmlosen Pigmentveränderungen bis zu chronischen Hauterkrankungen. Zu den Häufigsten zählen: 

  • Druckstellen oder Reibung (z. B. durch Kleidung)
  • Narbenbildung nach Verletzungen oder Operationen
  • Hautpilzinfektionen (wie beispielsweise “Tinea versicolor”)
  • Pigmentstörungen (wie beispielsweise Vitiligo)

Wenn Flecken über längere Zeit bestehen, größer werden oder an verschiedenen Körperstellen auftreten, kann eine ärztliche Abklärung sinnvoll sein. Eine mögliche Ursache: Vitiligo, auch Weißfleckenkrankheit genannt.

 

Vitiligo im Überblick

Was ist Vitiligo? 

Vitiligo ist eine weit verbreitete, nicht ansteckende Hauterkrankung, die im Laufe des Lebens erworben wird und chronisch verläuft. Sie äußert sich durch klar abgegrenzte, weiße Hautareale, die durch den Verlust des Pigmentfarbstoffs Melanin entstehen. Ursache ist ein Rückgang oder vollständiges Verschwinden der pigmentbildenden Zellen (Melanozyten).

Je nach Form der Erkrankung können Haut und Schleimhäute unterschiedlich stark und ausgedehnt betroffen sein. Die Verteilung und der Verlauf variieren individuell.

Vitiligo kann grundsätzlich in jedem Alter auftreten, zeigt sich jedoch häufig erstmals bei Kindern, Jugendlichen oder jungen Erwachsenen – meist zwischen dem 10. und 30. Lebensjahr. Männer und Frauen sind gleichermaßen betroffen.

 

Symptome

Typische Anzeichen sind:

  • In Anfangsstadium teils Juckreiz
  • Depigmentierung: Weiße Flecken auf der Haut, oft symmetrisch
  • Häufig betroffen: Hände, Gesicht, Gelenke, Genitalbereich

     

Ursachen

Vitiligo ist eine Pigmentstörung, bei der die farbgebenden Zellen der Haut – sogenannte Melanozyten – ihre Funktion verlieren. Diese Zellen sind für die Bildung des Hautfarbstoffs Melanin verantwortlich, der unseren Teint bestimmt. Je mehr Melanin in der Haut vorhanden ist, desto dunkler erscheint sie. Bei Menschen mit Vitiligo richtet sich das körpereigene Immunsystem gegen die Melanozyten, zerstört sie und führt so zur Ausbildung der typischen weißen, pigmentfreien Hautstellen.

Vitiligo tritt häufig im Zusammenhang mit anderen Autoimmunerkrankungen auf – etwa mit Störungen der Schilddrüse oder Alopecia areata (kreisrunder Haarausfall). Ob auch Erkrankungen wie Typ-1-Diabetes, Lupus erythematodes oder rheumatoide Arthritis eine Rolle spielen, wird derzeit noch wissenschaftlich untersucht.

Darüber hinaus wird eine genetische Veranlagung vermutet, da Vitiligo in manchen Familien gehäuft auftritt. Auch äußere Faktoren können einen Schub oder das erstmalige Auftreten der Erkrankung begünstigen – darunter psychischer Stress, Sonnenbrände, Verletzungen der Haut oder starke mechanische Reizungen. In einigen Fällen könnten auch hormonelle Veränderungen, etwa in der Pubertät oder Schwangerschaft, eine Rolle spielen.

 

Ist Vitiligo heilbar? 

Zum aktuellen Zeitpunkt ist die Vitiligo nicht heilbar aber dennoch behandelbar. So kann der weitere Verlauf bis zu einem gewissen Grad durch entsprechende Behandlungen eingedämmt werden.

 

Ist Vitiligo gefährlich? 

Vitiligo ist grundsätzlich nicht gefährlich, aber sie kann psychisch belastend sein. Als chronische, sichtbare Erkrankung können unangenehme Reaktionen anderer Menschen die Lebensqualität der Betroffenen negativ beeinflussen. Es kann zu „interessierten Blicken“ und Stigmatisierung bis hin zur Ausgrenzung kommen.

Neben der psychosozialen Belastung ist die Haut durch die fehlende Pigmentierung an den betroffenen Stellen sehr lichtempfindlich, weshalb auf ausreichenden Sonnenschutz zu achten ist.

Vitiligo tritt häufig im Zusammenhang mit anderen Autoimmunerkrankungen auf – etwa mit Störungen der Schilddrüse oder Alopecia areata (kreisrunder Haarausfall). Ob auch Erkrankungen wie Typ-1-Diabetes, Lupus erythematodes oder rheumatoide Arthritis eine Rolle spielen, wird derzeit noch wissenschaftlich untersucht. Weshalb eine ärztliche Abklärung sinnvoll ist.

 

Formen von Vitiligo 

Vitiligo tritt in unterschiedlichen Ausprägungen auf. Mediziner unterscheiden in der Regel zwischen vier Hauptformen:

Nicht-segmentale Vitiligo (NSV)

Diese Form ist die häufigste und betrifft meist symmetrisch beide Körperhälften. Typische erste Stellen sind das Gesicht (akrofaziale Form), die Genitalregion, Ellenbogen und Knie – also Areale, die häufiger mechanisch gereizt werden. Auch Schleimhäute können betroffen sein. Im Verlauf kann sich die Erkrankung auf große Flächen ausbreiten (generalisierte Vitiligo) – in seltenen Fällen bis zur vollständigen Depigmentierung der gesamten Haut.

Segmentale Vitiligo (SV)

Bei dieser selteneren Variante erscheinen die weißen Flecken einseitig und begrenzt – also auf nur einer Körperhälfte. Sie beginnt oft früher als die NSV und betrifft häufig auch Haare, die dann weiß werden (Poliosis). Die SV schreitet meist nur für kurze Zeit fort und bleibt danach stabil. Rückfälle sind eher die Ausnahme.

Gemischte Vitiligo

Hier treten Merkmale beider Formen – segmental und nicht-segmental – gleichzeitig oder nacheinander auf.

Nicht-klassifizierbare Formen

Einige seltene Varianten lassen sich nicht eindeutig einer der Hauptformen zuordnen. Dazu gehört z. B. die follikuläre Vitiligo, bei der nur Haarfollikel betroffen sind, oder die Vitiligo minor, bei der es – vor allem bei dunkelhäutigen Menschen – zu einer nur teilweisen Depigmentierung kommt.

 

Diagnoseverfahren

Die Diagnose von Vitiligo erfolgt in der Regel anhand des typischen Erscheinungsbildes der weißen Hautflecke und der Krankheitsgeschichte. Zusätzliche Untersuchungen wie das Wood-Licht (langwellige UV-A-Lichtlampe) und Blutuntersuchungen können zur Bestätigung und zur Abklärung anderer möglicher Erkrankungen durchgeführt werden.

In Rahmen der Studie VitiligoVision nutzen wir moderne 2D – und 3D- Ganzkörperfotografe, die eine telemedizinische Befundung durch Studienärzte möglich macht.

Behandlungsmöglichkeiten 

Je nach Befund können unterschiedliche Therapien gemäß der aktuellen Vitiligo-Leitlinie eingesetzt werden.

 

Wann sollte ich ärztlichen Rat suchen?

Wer erste Anzeichen von weißen Flecken auf der Haut bemerkt, sollte eine dermatologische Praxis aufsuchen. Fachärzte für Hautkrankheiten können eine genaue Beurteilung vornehmen, Vitiligo feststellen und andere mögliche Ursachen ausschließen.

Darüber hinaus lassen sich in einem ärztlichen Gespräch auch mögliche Auslöser oder begleitende Erkrankungen identifizieren. Falls notwendig, kann eine passende Behandlung eingeleitet werden. Außerdem bietet die dermatologische Betreuung die Möglichkeit, den Verlauf der Erkrankung zu beobachten und den Erfolg einer Therapie gezielt zu kontrollieren.

 

Die Studie „VitiligoVision“

Inhalt und Ziel der Studie

Mit der Studie VitiligoVision „Das Unsichtbare sichtbar machen: Einsatz der Ganzkörperfotografie-Technologie zur Früherkennung und Telemonitoring von Vitiligo in Süddeutschland“ wollen wir die Diagnose und Behandlung der Weißfleckenkrankheit verbessern.

Dazu nutzen wir moderne digitale Methoden, wie einen berührungslosen Ganzkörper-Scan und Telemedizin. So möchten wir frühzeitig erkennen, ob Vitiligo vorliegt, den Verlauf besser verfolgen und Ihnen eine individuelle Betreuung ermöglichen.

 

Wer führt die Studie durch? 

Die Studie wird von den zuständigen Studienärzte und Doktoranden durchgeführt in Zusammenarbeit mit dem Fotolabor der Klinik.

 

Wer ist für die Studie geeignet? (Teilnahmekriterien)

Sie können an der Studie teilnehmen, wenn Sie:

  • weiße Flecken auf der Haut bemerkt haben
  • mindestens 18 Jahre alt sind
  • Interesse daran haben, Ihre Haut digital und modern untersuchen zu lassen

 

Was erwartet mich? 

Nachdem Sie Ihr schriftliches Einverständnis zur Teilnahme an der Studie gegeben haben, füllen Sie einen kurzen Fragebogen zu Ihren Symptomen und bisherigen Diagnosen aus. Anschließend werden zwei standardisierte Ganzkörperaufnahmen mithilfe eines 2D- und eines 3D-Scanners (hochauflösende Kamera) durchgeführt.

Diese Bilder werden im Anschluss von einem Facharzt für Dermatologie telemedizinisch ausgewertet, ohne dass ein persönlicher Kontakt notwendig ist. Falls Anzeichen für Vitiligo erkennbar sind, wird Ihnen ein Termin für eine persönliche Untersuchung per Brief angeboten, um die Verdachtsdiagnose zu bestätigen.

Sollte eine Diagnose gestellt werden, erfolgen alle drei Monate Kontrollaufnahmen, um den Verlauf zu beobachten.

 

Wie steht es mit dem zeitlichen Aufwand?

Der gesamte Studienzeitraum beträgt aktuell rund 24 Monate. Sollte eine Vitiligo-Diagnose gestellt werden, ist alle drei Monate ein Kontrolltermin vorgesehen. Der Zeitaufwand beträgt je nach Studienbesuch zwischen 30 und 60 Minuten.

 

Welche Vorteile bietet die Studie für Sie?

Durch eine Teilnahme an einer Studie haben Sie die Möglichkeit kostenfrei an den neuesten medizinischen Entwicklungen teil zu haben. Alle im Rahmen einer Studie durchgeführten Behandlungen sind für Sie kostenlos.

Sichern Sie sich jetzt Ihren Studientermin ganz einfach über den oben genannten Doctolib-Link. 

 

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